Ein Marathon, bei dem alle gewinnen: Weltkongress Deutscher Auslandsschulen in Athen gipfelt in solidarischer Botschaft

Ein Marathon, bei dem alle gewinnen: Das war der sechste Weltkongress Deutscher #Auslandsschulen in Athen. Athene ist die griechische Göttin der Weisheit und Strategie - das und viel Motivation und Zielstrebigkeit haben nach intensiven Arbeitstagen zum erhofften Ergebnis geführt: Führungskräfte Deutscher Auslandsschulen verabschiedeten zusammen mit Schülerinnen und Schülern und Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Politik und Bildung die Athener Erklärung zur Zukunft der Deutschen Auslandsschulen. Kernthemen sind verlässliche Förderung, mehr Personal und schnellere Verfahren.

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Die Teilnehmenden am sechsten Weltkongress Deutscher Auslandsschulen. Bild: exposeprod /WDA.

Der sechste Weltkongress Deutscher Auslandsschulen fand vom 19. bis zum 23.06.2023 in Athen, Griechenland, statt. Unter dem Motto “Kompetenz aus Vielfalt. Gemeinschaft als Stärke. Die Zukunftskonferenz der Deutschen Auslandsschulen.” kamen Führungskräfte Deutscher Auslandsschulen weltweit zusammen, um die Zukunft des Deutschen Auslandsschulwesens aktiv mitzugestalten. Der Weltkongress Deutscher Auslandsschulen ist eine Veranstaltung des Weltverbandes Deutscher Auslandsschulen. 2023 organisierte der WDA den Weltkongress in Athen in Kooperation mit der Deutschen Schule Athen.

Herausforderungen filtern und in Angriff nehmen

Auftakt des Weltkongresses Deutscher Auslandsschulen war ein Zusammenkommen vor der Kulisse der Akropolis: Über 200 Führungskräfte aus dem Auslandsschulwesen und auch CSU-Politiker und WDA-Schirmherr Thomas Erndl, der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Griechenland Dr. Ernst Reichel, der Vorstand der Deutschen Schule Athen Marcus Bremer und die Vorstandsvorsitzende der AUDI Hungaria Schule Tünde Havassy, stimmten in ihren Reden gemeinsam auf den Kongress ein. Sie alle unterstrichen in ihren Ansprachen die Bedeutung der Deutschen Auslandsschulen für die Zukunft. WDA-Vorstandvorsitzende Friederike Gribkowsky sagte bei ihrer Eröffnungsrede, die Gemeinschaft der Deutschen Auslandsschulen müsse die Herausforderungen filtern und in Angriff nehmen und ein gemeinsames Signal setzen für die Zukunft. Der olympische Gedanke schwinge mit, denn im Auslandsschulwesen benötige man Teamgeist: Das Fortbestehen der Schulen, also etwas erhalten zu wollen, was erhaltenswert ist, könne kein Einzelsieg sein.

Der Weltkongress Deutscher Auslandsschulen wurde von hochkarätigen Sprecherinnen und Sprechern eröffnet (v.l.). WDA-Schirmherr Thomas Erndl, Vorstand der Deutschen Schule Athen Marcus Bremer, Vorstandsvorsitzende der AUDI Hungaria Schule Tünde Havassy, WDA-Vorsitzende Friederike Gribkowsky und Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Griechenland Dr. Ernst Reichel. Foto: exposeprod/WDA.

Nicht den Rotstift bei Auslandsschulen ansetzen

Der CSU-Politiker und WDA-Schirmherr Thomas Erndl betonte in seinem Grußwort, dass Auslandsschulen Begeisterung auslösten, etwas Besonderes seien und das Engagement immer spürbar sei. Die Vernetzung in der Welt gewinne an Bedeutung, man sollte die Auslandsschulen daher in eine gute Zukunft führen und das der Politik vermitteln. Die Euros hätten unterschiedliche Werte bei den Einsparungen, manche lösten großen Hebel aus, dazu gehört das Auslandsschulwesen. Deshalb dürfe man nicht den Rotstift bei Auslandsschulen ansetzen.

Thomas Erndl, CSU-Politiker und WDA-Schirmherr, unterstrich das Engagement bei den Deutschen Auslandsschulen in seinem Grußwort. Foto: exposeprod/WDA.

Der Eröffnungsabend leitete intensive Arbeitstage in dieser Woche ein. Ziel am Ende der Woche: eine gemeinsame Abschlusserklärung.

Wie müssen die Deutschen Auslandsschulen für die Zukunft aufgestellt sein?

Ein Highlight des Kongresses waren die Podiumsdiskussionen mit politischen Spitzenvertretern der fördernden Stellen, da die wichtigsten Partner an einem Tisch zusammenkamen und diskutierten.

In der Diskussion “Aktuelles von den fördernden Stellen” sprach Oliver Bientzle aus dem Auswärtigen Amt mit Peter Dicke von der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) und den beiden Vertretern der Kultusministerkonferenz (KMK) Dorothée Bauni und Burghard Ahnfeldt. Die Teilnehmenden berichteten unter der Moderation von WDA-Vorständin Dr. Eva Häussling über aktuelle Themen aus ihren Bereichen wie etwa Masterplan, Schulleiterdienstvertrag und Digitalisierungspakt und unterstrichen die Wichtigkeit des kontinuierlichen Austausches mit dem WDA.

In der Diskussion “Aktuelles von den fördernden Stellen” wurden aktuelle Themen der jeweiligen Bereiche vorgestellt (v..). WDA-Vorständin Dr. Eva Häussling, Referatsleiter im Auswärtigen Amt Oliver Bientzle, Leiter des Bereichs Zentrale Aufgaben der Zentalstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) Peter Dicke, Dorothée Bauni und Burghard Ahnfeldt als Vertreter der KMK. Foto: exposeprod/WDA.

Die Podiumsdiskussion am Nachmittag der Konferenz wurde von WDA-Vorstand David Nescholta moderiert. Gribkowsky hob zu Beginn das vertrauensvolle Verhältnis zur Kultusministerkonferenz, zum Auswärtigen Amt und zu der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen hervor.

Podiumsdiskussion am Nachmittag (v.l.): Prof. Dr. Kai Maaz, David Nescholta, Ralf Beste, Friederike Gribkowsky. Foto: exposeprod/WDA.

Als höchster Vertreter des Auswärtigen Amtes war Ralf Beste, Abteilungsleiter Kultur und Gesellschaft im Auswärtigen Amt, vor Ort. Gerade vor dem Hintergrund der vielen internationalen Krisen betont Beste die Rolle der Deutschen Auslandsschulen als Mittel der auswärtigen Politik. „Die Deutschen Auslandsschulen sind Ausgangspunkt für Bildungsbiografien. Sie prägen junge Menschen fürs ganze Leben und halten internationale Verbindungen über Grenzen hinweg.” Dorothee Bauni von der KMK drückte ihre Unterstützung für die Auslandsschulen aus.

Ralf Beste, Abteilungsleiter Kultur und Gesellschaft im Auswärtigen Amt, hob die Rolle der Deutschen Auslandsschulen als Mittel der auswärtigen Politik hervor. Foto: exposeprod/WDA.

Die Abgeordneten des Bundestages Susanne Hierl (CSU), Thomas Hacker (FDP), Ruppert Stüwe (SPD) und Erhard Grundl (Grüne), die online dazu geschaltet waren, stimmten darin überein, dass Deutschen Auslandsschulen vor allem verlässlich gefördert werden müssen.

Podiumsdiskussion mit digitalen Teilnehmern. Foto: exposeprod/WDA.

Prof. Dr. Kai Maaz, geschäftsführender Direktor des DIPF Leibnitz Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, unterstrich: „Der kluge Umgang mit Vielfalt ist der Schlüssel für das Bildungssystem der Zukunft. An deutschen Schulen im Ausland wird das bereits gelebt.” In seiner Keynote identifizierte er besondere Bereiche, die für die Zukunft der Schulen von großer Bedeutung seien, wie etwa Digitalisierung oder ganzheitliche Bildung.

Prof. Dr. Kai Maaz, geschäftsführender Direktor des DIPF Leibnitz Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, beschrieb in seiner Keynote ein Bildungssystem der Zukunft. Foto: exposeprod/WDA.

Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Günther-Wünsch, würdigte in ihrem Videogrußwort die Qualität der Deutschen Auslandsschulen.
Daneben war der zweite Kongresstag von Workshops, Keynotes und Impulsreferaten geprägt. Alle arbeiteten intensiv daran, die Zukunft der Deutschen Auslandsschulen gemeinsam zu gestalten.

Festabend zum 20. Jubiläum des WDA ehrt Visionäre aus der ganzen Welt

Im Rahmen des Festabends an der Deutschen Schule Athen wurde das 20-jährige Jubiläum des WDA mit den teilweise anwesenden Gründungsvätern und -müttern gefeiert. Eckart Mehring, eines der Mitglieder des Gründungsrates, der vor 20 Jahren bei der Gründung in Mexiko und danach in Berlin dabei war, unterstrich: “Es ist ein lebender Verband, der immer größer wird und dabei an der Wiege gestanden zu haben, erfüllt mit Stolz”. Anlässlich des Weltkongresses Deutscher Auslandsschulen waren folgende vier Mitglieder des Gründungsrates Marco Föhn (Hong Kong), Eckhard Mehring (Den Haag), Kurt Hellemann (Valdivia) und Brigitte von der Fecht (Buenos Aires) persönlich bei der Festveranstaltung anwesend und wurden für Ihre Leistung geehrt. So wie auch Jorge Pulido, ebenfalls Mitglied des Gründungsrates, und erster Vorsitzender des WDA, der per Videokonferenz zugeschaltet war. Die folgenden Vorsitzenden Detlef Ernst und Dr. Peter Fornell waren ebenfalls vor Ort und blickten im Interview mit der aktuellen Vorsitzenden, Friederike Gribkowsky, und ihrer Stellvertreterin, Heilke Daun, auf die Geschichte des Verbandes zurück.

Ehrung der Mitglieder des Grpndungsrates durch WDA-Vorstand. (v.l. Marco Föhn, Eckart Mehring, Friederike Gribkowsky, Brigitte von der Fecht, Ludwig Johannsen) Foto: exposeprod/WDA.

WDA-Vorsitzende Gribkowsky erklärte an diesem Abend, was es mit der Vergangenheit und dem Mythos rund um die Deutschen Auslandsschulen auf sich hat: “Die Gründung der einzelnen Schulen ist ähnlich. Menschen sind in die Ferne gezogen und wollten ihre Kultur erhalten und weitergeben, sie haben die Schulen gegründet und für ihre Kinder aufgebaut und sich ehrenamtlich engagiert. Und das ist heute noch so. Und letztlich wurde auch der WDA so gegründet. Zusammen gibt es mehr Schlagkraft.” Der Weltverband Deutscher Auslandsschulen (WDA) vertritt die freien, gemeinnützigen Schulträger der Deutschen Auslandsschulen und fasst ihre Einzelstimmen zu einer starken Stimme zusammen. Es ist eine erfolgreiche Public-private Partnership, die hauptsächlich von den Schulen selbst finanziert wird. Sowohl Vorstände an den Schulen als auch WDA-Vorstände sind ausschließlich ehrenamtlich tätig.

Im Grußwort der Vorsitzenden des Unterausschusses Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik, Michelle Müntefering hob sie die große Bedeutung der Auslandsschulen hervor: "Durch gute Bildung entwickelt sich die Gesellschaft weiter als auch die eigene Persönlichkeit. Wir schaffen Chancen auf gutes Leben und zu kritischer Reflexion. Die Deutschen Auslandsschulen tragen dazu bei. Deswegen sind sie für mich unverzichtbar."

Im Rahmen des Weltkongresses sprach Michelle Müntefering ein digitales Grußwort.

Der amtierende Justizminister in Griechenland, Philippos Spyropoulos, etwa ließ sich, als Alumnus der Deutschen Schule Athen, die Gelegenheit nicht nehmen, ebenfalls zu gratulieren.

Der Festabend wurde von Musikern und Tänzerinnen und Tänzer der Deutschen Schule Athen festlich umrahmt.

Festabend mit Tanzaufführung der Schülerinnen und Schüler der Deutschen Schule Athen im Rahmen des 20-jährigen WDA-Jubiläums. Foto: exposeprod/WDA.

Intensive Gruppenarbeit definiert Prioritäten für die Auslandsschulen

An drei Tagen haben die fast 200 Teilnehmenden in dieser Woche intensiv diskutiert und in Klein- und Großgruppen zusammengearbeitet. Mit großer Begeisterung wurden 12 verschiedene Themenkomplexe für die Auslandsschulen bearbeitet. Ziel: Die wesentlichen Herausforderungen zu identifizieren und Lösungen zu entwickeln. Die Atmosphäre war positiv und inspirierend, es herrschte ein gemeinsamer Geist des Miteinanders. Neben politischen Expertenrunden standen der persönliche und fachliche Austausch zwischen den Teilnehmenden im Vordergrund.

Austausch in Kleingruppen zur Zukunft der Auslandsschulen. Foto: exposeprod/WDA.

Gemeinsames Endprodukt der Gruppenarbeit ist ein Dokument, das die Prioritäten für die Deutschen Auslandsschulen festlegt: die Athener Erklärung. Damit sollen die gemeineinsamen Interessen der Deutschen Auslandsschulen vor der Politik vertreten werden.

Gruppendiskussion zwischen Schülerinnen und Schülern und Führungskräften. Foto: exposeprod/WDA.

Athener Erklärung schließt Weltkongress Deutscher Auslandsschulen erfolgreich ab

Verlässliche Förderung, mehr Personal und schnellere Verfahren: das sind ein paar Kernpunkte der Athener Erklärung, um Wege aus der Krise für die Auslandsschulen aufzuzeigen. Hauptziel der Konferenz war, als globale Gemeinschaft von allem die am deutschen Auslandsschulwesen Beteiligten zusammenzubringen – Führungskräfte der Schulen, Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Wirtschaft und Lernende – um die Herausforderungen der Zukunft gemeinsam anzugehen. Das ist gelungen und das gemeinsame Ergebnis – die Athener Erklärung – ist ein starkes Signal an die Politik.

Alle Teilnehmenden brachten sich ein bei der Athener Erklärung. Foto: exposeprod/WDA.

Neue Aufgaben müssen durch neue Mittel gefördert werden, es soll keine Umverteilung personeller oder finanzieller Ressourcen geben. Angesichts der weltweiten, multiplen Krisen sendet die Athener Erklärung eine kraftvolle und solidarische Botschaft, wie die Deutsche Auslandsschulen ihre anerkannte Qualität erhalten können und wie die Rahmenbedingungen für die gemeinnützig getragenen Schulen, insbesondere bei der Förderung, zukunftsfähig gestaltet werden müssen.

Heike Toledo, Leiterin der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen, wies am Ende noch einmal auf die Bedeutung der gemeinsam erarbeiteten Punkte hin. Toledo war intensiv in die Veranstaltung eingebunden.

Heike Toledo unterstrich die Bedeutung der Athener Erkärung. Foto: exposeprod/WDA.

Der gesamte WDA-Vorstand und WDA-Geschäftsführer freuen sich über den positiven Abschluss des Weltkongresses.

WDA-Vorstand und WDA-Geschäftsführer applaudierten zum erfolgreichen Abschluss. Foto: exposeprod/WDA.

Dichtes Programm und sehenswerte Orte

Peter Fornell, ehemaliger WDA-Vorstand und heute Ehrenmitglied, brachte es in seiner Rede auf den Punkt: “Austausch und Zusammengehörigkeitsgefühl sind ein wesentliches Element des Verbandes, elementar für Erfolg des Verbands.” Daher spielten neben Podiumsdiskussionen, Keynotes und Gruppenarbeiten auch Netzwerktreffen eine große Rolle. Dazu wurden besondere Athener Orte ausgewählt, wie etwa ein gemeinsames Abendessen am Jachthafen mit traumhafter Kulisse. Auch eine Vielzahl von Sponsoren des Weltverbands Deutscher Auslandsschule war in die Veranstaltung eingebunden und führte interessante Workshops durch, zum Beispiel zum Thema Digitalisierung, Schulmobiliar oder Lehrkräftemangel.

Netzwerkabend am Athener Hafen. Foto: exposeprod/WDA.

Mitgliederversammlung im Anschluss an Weltkongress

Im Anschluss an den Weltkongress fand die jährliche, reguläre Mitgliederversammlung statt. Dabei wurden Themen für die erfolgreiche Verbandsarbeit besprochen und Entscheidungen für die Zukunft getroffen.

Medien berichten über Weltkongress und Arbeit der Auslandsschulen

Verschiedene Medien haben über den sechsten Weltkongress Deutscher Auslandsschulen berichtet, darunter ist ein Radiobeitrag im Deutschlandfunk, Rubrik Campus & Karriere erschienen. Das hörenswerte Interview mit der WDA-Vorstandsvorsitzenden sowie zwei Vorständen aus Schulen kann hier nachgehört werden: https://www.deutschlandfunk.de/zukunft-deutscher-auslandsschulen-weltkonferenz-in-athen-dlf-f1d679be-100.html

Weitere Informationen

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