Good Practice in den Auslandsschulen: Das Projekt „Bäume für die Zukunft” in Chiang Mai

Die Deutschen Auslandsschulen tragen weltweit dazu bei, kommende Generationen auf das Lernen, Leben und Arbeiten in einer komplexen und globalisierten Welt vorzubereiten. Das betrifft die schulische Ausbildung, den Umgang mit Megathemen wie Umwelt und Technologie und die interkulturellen Kompetenzen, wie sie besonders im Berufsleben gefordert sind. Der WDA stellt sinnvolle Ansätze und vorbildliche Projekte vor wie das Projekt „Bäume für die Zukunft" in der Christlichen Deutschen Schule Chiang Mai (CDSC).

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Schüler Jeremias Nescholta von der Christlichen Deutschen Schule Chiang Mai an einer Stelle zum Einpflanzen der Setzlinge. Foto: Hans-Georg Throm/DIHK

Die Christliche Deutsche Schule Chiang Mai (Thailand) startete ihr Wiederaufforstungsprojekt “Bäume für die Zukunft” 2019. Damals feierte die Schule ihr 25-jähriges Bestehen nicht nur mit einem Fest – sie überlegte sich auch, wohin die Reise in der Zukunft gehen könnte. Das langfristige Ziel ist es, eine CO₂-neutrale Schule zu werden. „Wir haben alle Emissionen, die wir als Schule verursa­chen, ausgerechnet und möchten in den nächsten Jahren eine entsprechende Waldfläche aufforsten“, erklärte Schulleiter Markus Brandtner gegenüber der Autorin Karoline Estermann, die einen Beitrag über Umweltschutz an Deutschen Auslandsschulen für die Fachzeitschrift Begegnung geschrieben hat. Dabei kam vor dem Projektstart heraus: Der jährliche CO₂-Fußabdruck der Christlichen Deutschen Schule Chiang Mai liegt bei etwa 258 Tonnen CO₂.

Beim Langzeitprojekt „CDSC Wald – Bäume für die Zukunft“ geht es darum, durch das jährliche Pflanzen von Bäumen die CO₂-Emissionen der Schule zu kompensieren. Außerdem werden die Kinder für biologische Zusammenhänge und nachhaltigen Umweltschutz sensibilisiert.

Bisher haben die Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Eltern schon 2.000 Bäume gepflanzt. Jahr für Jahr sollen 500 Bäume hinzukommen. Dieses besondere Projekt, an dem sich die ganze Schulgemeinschaft beteiligt, wird ermöglicht durch die Zusammenarbeit mit zwei wichtigen Partner-Institutionen: die Forest Restoration Research Unit (FORRU) der Chiang Mai University und eine Abteilung des thailändischen Umweltministeriums, die für Nationalparks, Wildtiere und Pflanzenschutz zuständig ist.

Für dieses vorbildliche Projekt im Hinblick auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit wurde die Christliche Deutsche Schule Chiang Mai beim DIHK-Auslandsschulwettbewerb 2023 mit dem zweiten Platz ausgezeichnet. Dort ist das Projekt auch noch einmal übersichtlich zusammengefasst.

So funktioniert es

Auf der zugehörigen Website ist das Projekt auch noch einmal übersichtlich zusammengefasst. „Das Projekt beginnt in Klasse 6 mit einem Ausflug auf den Berg Doi Suthep in der Nachbarschaft von Chiang Mai, wo die Kinder einige Hundert Samen von verschiedenen Bäumen sammeln. Die Samen werden anschließend in der Baumschule an der CDSC in kleine Töpfchen gepflanzt. Für die kommenden acht bis neun Monate sind die Schülerinnen und Schüler für die Keimung und das Wachstum der Jungpflanzen verantwortlich. Wenn die kleinen Bäume groß genug sind, um in der Natur zu überleben, machen die Jungen und Mädchen einen zweiten Ausflug und pflanzen die Bäumchen ein. Damit das Projekt gelingt, überprüfen die Klassen die Pflanzen weitere eineinhalb Jahre lang regelmäßig. Sie verhindern, dass Unkraut die jungen Pflanzen überwuchert, sie düngen die Bäumchen und dokumentieren ihr Wachstum.

Zur Unterstützung des Projekts

  • wird im Biologieunterricht das Thema „Grüne Pflanzen – Grundlage für das Leben” behandelt. Hier bietet der Schulwald als außerschulischer Lernort ideale Voraussetzungen, um Theorie und Praxis zu verknüpfen.
  • kooperiert die Schule mit der Forest Restoration Research Unit (Forru) der Chiang Mai University und der Division Watershed Management der Abteilung für Nationalparks, Wildtiere und Pflanzenschutz des thailändischen Ministeriums für natürliche Ressourcen und Umwelt.

Die Partner vermitteln die Flächen für das Bepflanzen und stellen ihre Expertise über die lokalen Wälder zur Verfügung. Sie begleiten die Ausflüge professionell und pflegen die neuen Bäume, wenn es die Kinder und Jugendlichen nicht können …“

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