WDA-Symposium mit den fördernden Stellen: In Krisenzeiten die Strukturen erhalten

Die Deutschen Auslandsschulen sind keine profitorientierten Schulen. Freie gemeinnützige Träger gründen und führen die Schulen wirtschaftlich eigenständig, Bund und Länder fördern sie. Von den Minderungen der finanziellen Förderung aus Deutschland sind die Deutschen Auslandsschulen, die sich ohnehin zu durchschnittlich 70 % selbst finanzieren, stark betroffen. 35 % Kürzung der freiwilligen Zuwendungen verpflichtet die Deutschen Auslandsschulen, ihren laufenden Haushalt zu korrigieren. Was sagen die fördernden Stellen dazu und welche Neuigkeiten gibt es?

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Die Teilnehmenden des Podiums Neues von den fördernden Stellen, von links: B. Ahnfeldt, O. Bientzle, F. Gribkowsky, H. Toledo, T. Mayer. Foto: Jan Michalko/WDA.

„Neues von den fördernden Stellen“ hieß die Podiumsdiskussion am 15. Mai 2024 im Rahmen der WDA-Tagung, die sich im Kern der Ausrichtung und Zukunft der finanziellen Unterstützung der Deutschen Auslandsschulen widmete.

Auch in diesen Krisenzeiten die Strukturen erhalten

Vom Auswärtigen Amt hieße es eben auch in diesen Krisenzeiten, die Strukturen zu erhalten, sagte Heike Toledo, Leiterin der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen. Der Strukturerhalt sei dann eben wichtiger als andere Projekte, die auch relevant seien. Es sei die Prämisse gesetzt, „dass wir nicht beim Personal sparen, sondern in der finanziellen Förderung“.
Friederike Gribkowsky, die zu diesem Zeitpunkt noch WDA-Vorstandsvorsitzende war, erwiderte, dass es jedoch um Geld ginge und um Zeit: Die ehrenamtlich tätigen Vorstände hätten dann einfach am Ende des Tages auch nicht mehr die Kapazität, noch mal Aktivitäten in Gang zu bringen neben ihren sonstigen Aufgaben.

„Die Kristallkugel habe ich nicht“

Oliver Bientzle, Referatsleiter für Deutsch als Fremdsprache und Auslandsschulwesen, Auswärtiges Amt, meinte im Hinblick auf die Ungewissheit der finanziellen Unterstützung: „Die Kristallkugel habe ich nicht“. Er bezog sich auch auf das Grußwort der Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Katja Keul. Sie hätte es ungefähr so formuliert, dass nicht damit zu rechnen sei, dass es nächstes Jahr mehr werde, sondern es mehr Kürzungen geben könnte. „Also ich glaube, das ist eine Zielrichtung“, so Bientzle weiter.

Lehrkräfte: Erfahrungen im Ausland sehr hoch wertgeschätzt

Zum Thema Lehrkräfte äußerte sich Thomas Mayer, Ländervorsitzender des Bund-Länder-Ausschusses für schulische Arbeit im Ausland ( BLASchA), „dass wir als inländische Dienstherren die Erfahrungen, die die Lehrkräfte im Ausland machen, natürlich sehr, sehr hoch wertschätzen“. Die meist noch jungen Lehrerinnen und Lehrer, die im Ausland arbeiten würden, kämen ganz anders zurück, so Mayer zum großen Erfahrungsschatz der Zurückkehrenden.

Burghard Ahnfeldt, Leiter des Referats Auslandsschulwesen im Sekretariat der Kultusministerkonferenz, merkte an, dass die Deutschen Auslandsschulen auch Kaderschmieden seien, da die Lehrkräfte Kompetenzen erwerben würden, die sie auch im Inland in eine Managementposition an einer Schule bringen könnten.

Moderiert wurde das Podium von Friederike Gribkowsky. Sie verwies auf die Erwartungen des WDA und seiner Partner, wie auch in seinen letzten Stellungnahmen formuliert: eine Erhöhung und Verstetigung der freiwilligen und gesetzlichen Förderung, um die Kostensteigerungen auffangen zu können, die sich automatisch aus dem Auslandsschulgesetz ergeben; ein Nothilfetopf für die Bewältigung der Folgen der globalen Krise und zusätzliche Mittel, um Spielraum für die nachhaltige Entwicklung der Deutschen Auslandsschulen zu schaffen.

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