WDA-Symposium: Wege zur Stärkung der Deutschen Auslandsschulen durch Zusammenarbeit

„An einem Tisch: Gemeinsame Wege zur Stärkung der Deutschen Auslandsschulen“, das war Titel der Podiumsdiskussion mit Verbänden, Beiräten und WDA am 15. Mai 2024 im Rahmen der WDA-Tagung. Diese Gruppe bündelt seit den Ankündigungen der erheblichen Einschnitte in der Förderung für die Deutschen Auslandsschulen zunehmend ihre Kräfte. Ziel des aktuellen Podiums war, zu diskutieren, wie gemeinsame Wirkung und Unterstützung vermehrt möglich ist.

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Die Teilnehmenden des Podiums "An einem Tisch: Gemeinsame Wege zur Stärkung der Deutschen Auslandsschulen?" während der Diskussion. Von links: C. Rother, Dr. T. Lother, D. Nescholta, H. Daun, S. Münchhoff, V. Ross, R. Knieling. Foto: Jan Michalko/WDA.

Das Finanzministerium hat angekündigt, dass wieder Einsparungen bevorstehen. Jetzt läge es daran, kreativ zu werden und zu überlegen, wie eine kluge Aufstellung aussähe. Mit diesen Worten eröffnete WDA-Vorstandsvorsitzende Heilke Daun die Diskussion und bat um Statements der Teilnehmenden.

Mehrwert der Schulen transportieren

Clemens Rother, Vertreter Schulleitungsbeirat, Schulleiter Deutsche Schule Prag, wies darauf hin, dass die Einsparungen die Qualität der Schulen gefährden. „Also da gibt es eine Grenze und ich glaube, das müssen wir auch gegenüber den politischen Entscheidungsträgern deutlich machen“, so Rother weiter. Die Podiumsdiskussion war Teil einer Reihe aus vier Podiumsdiskussionen an diesem Tag, die sich dem Thema der Zukunft der Deutschen Auslandsschulen und im Besonderen auch der Finanzierungsthematik widmeten. Mehr Kontrolle über die Finanzierung wünschte sich Volker Ross, Vertreter Verwaltungsleitungsbeirat und Verwaltungsleiter Deutsche Schule Manila.

„Den Mehrwert der Auslandsschulen wirklich immer wieder transportieren. Und zwar im Hinblick auf die fördernden Stellen der Politik. Und da müssen wir alle zusammenarbeiten. Das betrifft die Schulleitung genauso wie die Schulträger“, sagte David Nescholta, Vertreter Vorständebeirat, Vorsitzender der Christlichen Deutschen Schule Chiang Mai und WDA-Vorstandsmitglied. Sein Appell richte sich an ein gemeinsames Vorgehen, „egal von wo wir kommen, ob wir Verband sind, ob wir aus den Beiräten kommen, ob wir aus den fördernden Stellen kommen“.

Jeder Euro, der investiert wird, kommt dreifach zurück oder mehrfach

Der Bundeshaushalt sei nur ein großer Kuchen und man müsse miteinander darüber reden, so Nescholta. „Wer bekommt ein Stück davon? Und wir wollen das Stück. Wir als Auslandsschulen. Wir wollen ein großes Stück von diesem Kuchen haben“. Gemeinsam aufzutreten, also die fördernden Stellen, die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) und der WDA gemeinsam, dann wären wir schon stärker als die ZfA alleine, so Nescholta.

Rolf Knieling vom Philologenverband sagte, dass jeder Euro, der investiert werde, dreifach oder mehrfach zurückkäme. Zum Beispiel, wenn jemand einen deutschen Bildungsweg im Ausland durchläuft und dann als Fachkraft in Deutschland arbeitet.

Dr. Thomas Lother, Vorsitzender Verband Deutscher Lehrkräfte in Ausland (VDLiA) verwies auf den Mehrwert der Deutschen Auslandsschulen und die Deutschen Auslandsschulen als wichtigen Teil der Bildungskarriere von jungen Leuten. Lehrkräfte und Elternschaft spielten für den Erfolg eine wesentliche Rolle.

Stephan Münchhoff, stv. Vorsitzender der GEW-AGAL schloss daran an, uns wünschte sich, dass z. B. die Verträge für die Lehrkräfte einheitlicher gestaltet werden; zum Beispiel Anrechnungsstunden oder Fakturierung für bestimmte Tätigkeiten wäre ein Ansatz, der dann aber für alle gelten müsse.

Hintergrund Allianz: mit vereinten Kräften für die gute Sache

Das Auswärtige Amt hat letztes Jahr angekündigt, dass erhebliche Einschnitte in der Förderung der Deutschen Auslandsschulen bevorstehen. Zu Anfang des Jahres 2023 wurden bereits deutliche Reduzierungen beim Qualitätsmanagement der Deutschen Auslandsschulen vorgenommen. Der WDA verstärkte umgehend die Interessenvertretung weiter und führte betreffende Gespräche mit dem Auswärtigen Amt und Mitgliedern des Bundestages. Zudem gelang WDA, Lehrerverbänden und Beiräten ein enger Schulterschluss und die Gründung einer Allianz, als dessen erstes, wegweisendes Ergebnis die gemeinsame Allianzstellungnahme veröffentlicht wurde.

Es finden regelmäßige Treffen der Allianz durch Koordination des WDA statt, um die gemeinsame Interessenvertretung zu intensivieren.

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