Anstrittsbesuch im Auswärtigen Amt

Der im Mai neu gewählte WDA-Vorstand stellte sich am 17. Juni 2024 offiziell im Auswärtigen Amt vor. Die personellen Veränderungen im WDA-Vorstand und die Fortführung der guten Zusammenarbeit waren der Anlass für den Antrittsbesuch. Schwerpunkt war der aktuelle Status zu inhaltlichen Themen für die Deutschen Auslandsschulen wie Masterplan und Prüfauftrag des Haushaltsausschusses.

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von links unten: H. Toledo (Leiterin ZfA), O. Bientzle (Referatsleiter für Deutsch als Fremdsprache und Auslandsschulwesen), Dr. E. Häussling (WDA-Vorstandsmitglied, Schriftführerin), A.K. Petersen Ramírez (WDA-Vorstandsmitglied), L. Johannsen (stv. WDA-Vorstandsvorsitzender), F. Dehne (WDA-Vorstandsmitglied), Dr. R. Epstein (WDA-Vorstandsmitglied, Schatzmeister), T. Klingebiel (WDA-Geschäftsführer), H. Daun (WDA-Vorstandsvorsitzende). Foto: WDA

Der WDA sprach mit der Leiterin der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA), Heiko Toledo und dem Referatsleiter für Deutsch als Fremdsprache und Auslandsschulwesen, Oliver Bientzle, beide Auswärtigen Amt. Mitte Mai standen turnusmäßig Neuwahlen im WDA-Vorstand an, nun stellte sich der WDA in der neuen Formation vor. Angeknüpft wurde in dem Gespräche an laufende Themen, die die Deutschen Auslandsschulen betreffen.

Masterplan: Flexibilität und Steuerung erhöhen

Der Koalitionsvertrag der Regierungsmitglieder von SPD, Grünen und FDP aus 2021 nennt konkrete Schwerpunkte in der Weiterentwicklung der Deutschen Auslandsschulen. Darin steht etwa„Wir wollen unser Auslandsschulnetz und das PASCH-Netzwerk durch einen Masterplan weiterentwickeln, einen Schulentwicklungsfonds auflegen, frühkindliche Bildung, Inklusion und die Schulleitungen stärken.“

Zum genannten Masterplan bringt sich der WDA von Anfang an stark und regelmäßig ein und hat bereits frühzeitig eine Stellungnahme entworfen. Zuletzt hat im Januar 2023 eine Anhörung stattgefunden, bei der der WDA durch den damaligen Vorsitz und die WDA-Geschäftsführung vertreten war. Dabei wurde auf umfangreiche Erkenntnisse aus den Evaluationen, Beschlüsse des Bundestages und Positionspapiere des WDA verwiesen.
Der Masterplan war auch Thema des Gesprächs zwischen Anke Reiffenstuel, Beauftragte für Außenwissenschaftspolitik, Auswärtige Bildungs- und Forschungspolitik und Oliver Bientzle im Dezember letzten Jahres. Dabei wurde informiert, dass es das Ziel des zu finalisierenden Masterplans sei, das Potenzial von DAS und ausländischen PASCH-Schulen zur Bewältigung drängender politischer Anliegen herauszuarbeiten; auch Gewinnung von Fachkräften und internationalen Studierenden sei ein Thema.

Oliver Bientzle erklärte jetzt, dass der Masterplan weiter in Abstimmung sei. Das Ziel sei, Flexibilität und Steuerungsmöglichkeiten zu erhöhen.

Prüfauftrag des Haushaltsausschusses

Während der Haushaltsverhandlungen für 2024 im letzten Herbst hat der Haushaltsausschuss anlässlich der Bereinigungssitzung zudem die Möglichkeit genutzt, dem Auswärtigen Amt einen Prüfauftrag zu geben. Demnach wurde die Genehmigung zusätzlicher Mittel in der freiwilligen Förderung in Höhe von 2,1 Mio. Euro, an die Erstellung eines Konzepts zur Sicherstellung der mittelfristigen Tragfähigkeit durch eine Neustrukturierung des Verhältnisses zwischen gesetzlichen und freiwilligen Leistungen gebunden, welches das Auswärtige Amt erstellen soll.
Die Antwort auf den Prüfauftrag sei bei den für die Haushälter Verantwortlichen im Auswärtigen Amt, so Bientzle. Toledo sagte, dass sie schon mit den Mitteln rechnen würden, die noch unter Vorbehalt seien. Die 2,1 Mio. Euro seien voll eingerechnet.

Seit Langem tritt der WDA für eine Erhöhung und Verstetigung der freiwilligen und gesetzlichen Förderung ein, um die Kostensteigerungen auffangen zu können, die sich automatisch aus dem Auslandsschulgesetz ergeben, zuletzt auch in der Allianzstellungnahme „Nachhaltige Förderung und Entwicklung der Deutschen Auslandsschulen priorisieren“ von WDA, Lehrerverbänden und Beiräten.

Kontaktpflege weiterführen

Die Vorstandsmitglieder des WDA und WDA-Geschäftsführer Thilo Klingebiel pflegen gute Kontakte ins Auswärtige Amt, um sich für die Belange und Bedarfe der Deutschen Auslandsschulen einzusetzen und Handlungsempfehlungen für eine gelungene Unterstützung der Schulen zu geben. So war es vorwiegend den beiden neuen Vorstandsmitgliedern Ann Katrin Petersen Ramírez, Alexander von Humboldt Schule, Lima, und Florian Dehne, Deutsche Schule Melbourne, ein Anliegen, diese Tradition fortzuführen und sich persönlich vorzustellen.

Der WDA hält Jour fixe in regelmäßigen Abständen mit dem Auswärtigen Amt ab.

Bientzle und Toledo wie auch der Leiter der Abteilung Kultur und Gesellschaft im Auswärtigen Amt, Ralf Beste, nahmen zuletzt auch als Podiumsgäste an der WDA-Tagung im Mai 2024 teil.

Wahlen im Vorstand

Zwei der sieben Mitglieder schieden 2024 nach neunjähriger Vorstandsarbeit und insgesamt drei Wahlperioden aus. Im Rahmen der WDA-Tagung Mitte Mai in Berlin fand auch die diesjährige Mitgliederversammlung statt, auf der die beiden Positionen neu gewählt wurden. Heilke Daun, Deutsche Höhere Privatschule Windhoek, wurde in der konstituierenden Vorstandssitzung im Amt der Vorsitzenden bestätigt. Ihr Stellvertreter ist Ludwig Johannsen. Alle Mitglieder des aktuellen Vorstands sind auf der Webseite gelistet.

Weitere Informationen

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Koalitionsvertrag: Auslandsschulen sollen mit Masterplan weiterentwickelt werden

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