Fit für die Zukunft: WDA-Symposium unterstreicht, was die Deutschen Auslandsschulen brauchen

Die Deutschen Auslandsschulen stehen für ein beeindruckendes gesellschaftliches Engagement, das hob die Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Katja Keul, in ihrem Grußwort zum Symposium hervor. Doch wie kann dieses Engagement bestehen bleiben und was sind die Erwartungen der Schulträger und des WDA an die globalen Partner aus Deutschland? Dazu diskutierte David Nescholta, WDA-Vorstandsmitglied und Moderator der Diskussion, in der anschließenden Podiumsdiskussion mit politischen Vertreterinnen und Vertretern wie Ralf Beste, Susanne Hierl und Erhard Grundl. Eine verlässliche Förderung, der unter anderem 35 % Kürzungen der freiwilligen finanziellen Förderung im Schulfonds gegenüberstehen und die Auswirkungen auf die Deutschen Auslandsschulen standen im Mittelpunkt. Gruß- und Schlussworte sprachen auch Simone Oldenburg, 1. Vizepräsidentin der KMK und Ministerin für Bildung und Kindertagesförderung des Landes Mecklenburg-Vorpommern und WDA-Schirmherr und stellvertretender Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses, MdB, Thomas Erndl.

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Die Teilnehmenden des Podiums "Fortschritt trotz globaler Krisen? Wie bleiben die Deutschen Auslandsschulen fit für die Zukunft?" debattierten intensiv. Von links: Dr. E. Winter, T. Mayer, F. Gribkowsky, R. Beste, D. Nescholta (Moderation), S. Hierl, E. Grundl. Foto: Jan Michalko/WDA.

Der dritte Tag der WDA-Tagung 2024 stand im Zeichen der Interessenvertretung: Politikerinnen und Politiker, Vertretende der fördernden Stellen, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und Expertinnen und Experten aus der Wirtschaft diskutieren am 15. Mai 2024 mit den Deutschen Auslandsschulen zu Zukunft und Herausforderungen wie der finanziellen und personellen Kürzungen. Vor Ort waren etwa die Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Katja Keul, sowie Simone Oldenburg, 1. Vizepräsidentin der KMK und Ministerin für Bildung und Kindertagesförderung des Landes Mecklenburg-Vorpommern und WDA-Schirmherr und stellvertretender Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses, MdB, Thomas Erndl.

WDA-Vorstandsvorsitzende: Anliegen und Interessen bündeln und gemeinsam vortragen

Friederike Gribkowsky, zu diesem Zeitpunkt noch WDA-Vorstandsvorsitzende, sagte in ihrer Begrüßung, dass „es umso wichtiger ist, dass wir zusammenrücken und unsere Anliegen und Interessen bündeln und gemeinsam vortragen. Für uns als WDA ist die Wahrnehmung der politischen Interessenvertretung wichtiger denn je.“ Sie bezog sich damit auf die herausfordernden Zeiten der Krisen und dem Einsparungsdruck. „Danke, dass Sie Brücken bauen zwischen Welten, Kulturen und Völkern“, unterstrich Simone Oldenburg in ihrem Grußwort. Sie würde sich freuen, „wenn wir alle an einem Strang ziehen und das Auslandsschulwesen noch mehr ins Zentrum der Bildungspolitik rücken würden“, so Simone Oldenburg weiter.

Flexibilität und Engagement gefragt in der Krise, aber auch mehr Mittel

Kürzungen im Schulfonds und die Auswirkungen auf die Deutschen Auslandsschulen standen im Mittelpunkt der Diskussion. David Nescholta verwies auf zentrale Punkte, die Schulträger und WDA erwarten, um die Deutschen Auslandsschulen in eine gute Zukunft zu führen. In seinen letzten Stellungnahmen hat der WDA mit seinen Partnern die folgenden Erwartungen formuliert:

  • Erhöhung und Verstetigung der freiwilligen und gesetzlichen Förderung, um die Kostensteigerungen auffangen zu können, die sich automatisch aus dem Auslandsschulgesetz ergeben
  • Ein Nothilfetopf für die Bewältigung der Folgen der globalen Krisen
  • Zusätzliche Mittel, um Spielraum für die nachhaltige Entwicklung der Deutschen Auslandsschulen zu schaffen

Ralf Beste, Abteilungsleiter Kultur und Gesellschaft im Auswärtigen Amt, unterstrich, dass “die Netzwerke unserer Mittler und unserer Schulen das eigentliche Asset seien, mit dem wir arbeiten”. Beste verwies auf Resilienz im Umgang mit den Krisen, worauf hin David Nescholta, der das Podium moderierte, fragte, wie Resilienz helfen könne, wenn die Qualität der Auslandsschulen immer weiter steigen sollte, was ohne Geld und ausreichendes Personal nicht funktionierte. Es hieße zu definieren, was es eigentlich sei, was man brauche, so Beste weiter. Digitalisierung sei ein ganz wichtiger Punkt. Dass viele Schulen so lange da seien, sei ein Ausdruck von Flexibilität in der Krise, so Beste weiter zur Nachhaltigkeit der Deutschen Auslandsschulen. Erhard Grundl sagte, „Wir konnten Kürzungen nicht verhindern, das gebe ich zu. Aber wir konnten sie abmildern.“ Erhard Grundl ist Kultur- und Medienpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, Mitglied im Ausschuss für Kultur und Medien, Auswärtiger Ausschuss und Unterausschuss Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik. Susanne Hierl, Mitglied im Unterausschuss Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik (UAKBP), MdB, CDU/CSU, unterstrich, dass die Deutschen Auslandsschulen Deutschland erfahrbar machten und verwies auf die Rolle der Deutschen Auslandsschulen bei den Fachkräften. Mehrfach genannt wurde während der Diskussion die hohe Qualität der Deutschen Auslandsschulen, auch von Dr. Ekkehard, Winter, Senior Adviser Nationales MINT Forum, und das besondere Engagement der Schulträger. Thomas Mayer, Ländervorsitzender des BLASchA, hob die Innovationskraft der Deutschen Auslandsschulen hervor.

Schlussworte des politisch hochkarätig besetzen Podiums am Mittwoch sprach der WDA-Schirmherr Thomas Erndl, der es sich trotz Termindrucks nicht nehmen ließ, persönlich dabei zu sein. Erndl hob hervor, dass es falsch sei – für die Deutschen Auslandsschulen und die Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik – so stark den Rotstift anzusetzen bei den Deutschen Auslandsschulen. Es sei die falsche Prioritätensetzung. Es sei „in unserer aller Interesse in diesen Zeiten geopolitischer Krisen, dass wir einen Beitrag leisten zur Verständigung, zu ja auch einem Schaufenster für Deutschland“, so Erndl.

WDA-Symposium mit vier Podien zur Zukunft der Deutschen Auslandsschulen

Der Mittwoch war geprägt von insgesamt vier Podien mit verschiedenen Schwerpunkten:

  • Gemeinsame Potenziale nutzen: Fachkräftesicherung durch Berufsbildung an den Deutschen Auslandsschulen (AHK-Fishbowl mit Schulen)
  • Podium: An einem Tisch: Gemeinsame Wege zur Stärkung der Deutschen Auslandsschulen
  • Podium: Fortschritt trotz globaler Krisen? Wie bleiben die Deutschen Auslandsschulen fit für die Zukunft?
  • Podium: Aktuelles von den fördernden Stellen

An den Diskussionen haben Expertinnen und Experten aus den Mitgliedsschulen, Verbänden, der Wirtschaft, Bildung und Politik teilgenommen.

Ein Höhepunkt war der Mittwochabend und die Teilnahme am parlamentarischen Abend des IHK-Tages mit Wirtschaftsminister Habeck.

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