WDA-Symposium: Gemeinsame Potentiale nutzen, Fachkräftesicherung an Deutschen Auslandsschulen

Über die Möglichkeit der beruflichen Bildung an den Deutschen Auslandsschulen sprach WDA-Vorstandsmitglied und Schriftführerin Dr. Eva Häussling mit Vertretenden der Deutschen Auslandsschulen, der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen, der Wirtschaft und der Bildung. Gemeinsam moderierte sie die Podiumsdiskussion am 15. Mai 2024 im Rahmen der WDA-Tagung mit Tobias Bolle, Leiter des Referats „Duale Berufsbildung im Ausland, Bildungsexport“ der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK).

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Teilnehmenden, die vor Ort dabei waren bei dem Podium „Fachkräftesicherung durch Berufsbildung an den Deutschen Auslandsschulen (AHK-Fishbowl mit Schulen)“, von links: T. Bolle, J. R. Arteta, Prof. Dr. M. Wortmann, M. Wilde, Dr. Häussling, H. Toledo. Foto: Jan Michalko/WDA.

Welche Erfahrungen gibt es an den Deutschen Auslandsschulen, welche Erwartungen, und Herausforderungen stellen sich im Zusammenhang mit beruflicher Bildung? So leitete Dr. Eva Häussling die Diskussion ein und verwies zugleich auf Positionspapiere des WDA zum Thema Fachkräfte.

Kooperationen mit Deutschen Auslandsschulen stärken

Tobias Bolle fasste die Aufgaben und Ziele der DIHK im Bereich Berufsbildung zusammen. Die Deutsche Industrie- und Handelskammer betreue das Thema Berufsbildung schon sehr lange mit den Auslandshandelskammern. Es gäbe in 93 Ländern 150 Büros. Das sei einmalig in der Welt. Die Kooperationen mit den Deutschen Auslandsschulen sollten weiter gestärkt werden, so Bolle, er glaube, es sei, eine gemeinsame Aufgabe.

An einigen Deutschen Auslandsschulen gibt es bereits berufliche Bildung; vieles sei noch im Aufbau, wie Jorge Roca Arteta, Vorstandsvorsitzender Deutsche Schule Cuenca, Ecuador, oder Martin Wilde, Vorstandsvorsitzender German International School Accra, Ghana, berichtete.

Praxisbeispiele aus Deutschen Auslandsschulen und der Wirtschaft

Über den großen Nutzen beruflicher Bildung an Deutschen Auslandsschulen sprachen auch digital zugeschaltete Teilnehmende, etwa der Firma SanLucar, einem Importeur und Exporteur von Obst und Gemüse. Alf Buddecke, Lehrer für Wirtschaft und Sport an den berufsbildenden Schulen Wilhelmshaven, der vormals an Deutschen Auslandsschulen tätig war, fasste einige Erfolge und Herausforderungen zusammen.

Hervorgehoben wurde insgesamt das duale Ausbildungskonzept in Deutschland und Varianten davon, die auch im Ausland erfolgreich wären. Wenn junge Menschen auch bereits einmal in Deutschland gearbeitet hätten, brächten sie wertvolle Erfahrungswerte mit, die auch für ihre eigene Karriere ein Treiber wären. Prof. Dr. Martin Wortmann, Generalsekretär der Bildungsallianz des Mittelstands, erläuterte ein Pilotprojekt mit der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Ruanda zu technischer Ausbildung.

Die Teilnahme am parlamentarischen Abend des IHK-Tages mit Wirtschaftsminister Habeck am Abend rundete das Thema Wirtschaft an diesem Mittwoch ab.

WDA: Interessen der Deutschen Auslandsschulen berücksichtigen

Das Eckpunktepapier der Bundesregierung zur Weiterentwicklung der Deutschen Auslandsschulen aus dem Juli 2021 nennt auch die berufliche Bildung als Teil der Weiterentwicklung des Auslandsschulwesens. Der WDA setzt sich in seiner Interessenvertretung dafür ein, dass die Interessen der DAS, die Berufsausbildung anbieten, im angekündigten Masterplan berücksichtigt werden. Der WDA hat die Interessen der Deutschen Auslandsschulen bei der Weiterentwicklung des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes eingebracht und auf die Ausbildungsleistung der Deutschen Auslandsschulen in der Berufsausbildung hingewiesen. Diese berufliche Bildung öffnet Wege in beide Richtungen: Absolventinnen und Absolventen gehen nach Deutschland, aber auch oft in ihre Sitzländer zurück. Berufliche Bildung ist Teil des Triple Wins der Deutschen Auslandsschulen. Damit ist ein dreifacher Nutzen gemeint: für die jungen Menschen selbst, ihre Herkunftsländer und Deutschland. Schließlich wird dort die Schnittstelle zwischen Bildung und Wirtschaft konkret. Im April 2022 hatte der WDA eine gemeinsame Stellungnahme mit dem Netzwerk Mobilität der deutschen Wirtschaft zur 20. Legislaturperiode des Deutschen Bundestags veröffentlicht.

Der WDA pflegt auch den regelmäßigen Austausch mit Stellen wie GOVET, der Zentralstelle für internationale Berufsbildungskooperationen im Bundesinstitut für Berufsausbildung (BIBB) sowie mit der Wirtschaft, Verbänden und der Politik.

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